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h. Skutari. KONSTANTINOPEL. 7. Route. 127

Wer im Frühjahr Freitag und Sonntag abends nach Kiathané
am NO.-Ende des Goldenen Horns weiterfährt (S. 74), hat Ge-
legenheit
, ein Stück türkischen Volkslebens zu beobachten. Dort
münden zwei Flüsse ins Goldene Horn, die sog. Süßen Wasser von
Europa
(die asiatischen s. S. 130); das Tal des östlichen, des
Kiathané Suju, in dem ca. 2km aufwärts ein Lustschloß des Sultans
liegt, bildet den beliebtesten Feiertagsausflugspunkt Konstanti-
nopels
. Auf dem Wiesengrund, unter schattigen Bäumen sind
Lauben und Hütten aufgeschlagen, und bei Musik und allerlei
Volksbelustigung suchen hier Freitags die Mohammedaner (Sonn-
tags
die Christen) ihr ruhiges Vergnügen; auch die elegante Welt
kommt zu Wagen und Pferd herüber. Um Sonnenuntergang kehrt
dann eine ganze Flottille von Booten und Kaïks auf dem Goldenen
Horn heim.

Zu Fuß nach Pera zurück: vom oben gen. Lustschloß am Kiathané
Suju die in Windungen ansteigende Straße hinan zu dem riesigen Armen-
haus
auf der Höhe; auf der Höhe weiter s.w., dann s. über den schatten-
losen
Rücken Ok Meïdan, wo zuweilen mitten in Gebüsch und Wiese
niedrige Säulenschäfte mit türk. Inschriften daran erinnern, daß sich hier
in früheren Zeiten der Sultan und seine Bogenschützen im Pfeilschießen
übten. Dann jenseit des großen baumlosen Judenfriedhofs (r., über Süd-
lüdsché
und dem Knie des Goldenen Horns), noch vor dem Derwischkloster
(Tekké, Pl. F 1), l. (östl.) hinab ins Kasím Pascha-Tal durch ein Seiten-
tal
, in dem man schon von oben von Zypressen und Platanen umgeben
die sechs gleichen Kuppeln der Moschee Pialé Pascha’s (Pl.: nördl. von
G 1; 1 St. von den Süßen Wassern) sieht. Die hübsche von dem Groß-
admiral
Pialé Pascha 1573 erbaute Moschee hat ihr Minaret ausnahmsweise
vor der Mitte der Fassade; das Innere (Trkg. 3 Pi.), besonders der Mihrab
(S. 92), ist mit prächtigen bunten Fayencefliesen geschmückt. Von da
nach Pera entweder südl. durch die schmutzigen Gassen von Kasím Pascha
und oberhalb der Marinebauten nach O., ½ St., oder etwas weiter aber an-
genehmer
gleich östl. nach dem Taximgarten (Pl. 11) zu und von da mit
der Pferdebahn.

h. Skutari und Umgebung.

Überfahrtsdampfer von der Neuen Brücke und von Beschiktasch nach
Skutari s. S. 74. Die seltener befahrenen Linien von der Neuen Brücke
nach den Nebenlandestellen Saladschak, r. vom Leanderturm, und Harem-
Iskelesí
, unterhalb der Selimié-Kaserne, kommen für den Fremden nicht
in Betracht. Restaurants findet man in Skutari nicht, wohl aber in
Haidar Pascha und Kadikiöi.

Wenn die Zeit es erlaubt, verlege man den Besuch von Skutari auf
einen Donnerstag, weil da die Heulenden Derwische ihre Zeremonie ab-
halten
. Morgens besteigt man dann den Bulgurlu, fährt etwa nach Haidar
Pascha
hinab, wo man im Bahnrestaurant gut frühstücken kann, und zu-
rück
durch den Großen Friedhof zum Kloster der Derwische (Wagen für die
ganze Tour, Bulgurlu-Haidar Pascha-Böjük Mesaristan-Rufaï Tekké, 4-5 St.,
ca. 2 Medschid; Bulgurlu-Böjük Mesaristan-Haidar Pascha, ca. 3 St. für etwa
Medschid).

Der Überfahrtsdampfer, der das asiatische Ufer in 10 Min. er-
reicht
, läßt die Seraispitze r. liegen und steuert östl. auf die Haupt-
landestelle
von Skutari, an der Einbuchtung im Norden der Land-
spitze
, zu. Zur R. des Schiffes ruht vor dem äußersten Ende der
Landspitze das flache Inselchen mit dem sog. Leanderturm auf den